Ablauf

Vorbereitungsphase:

  • Jemand aus dem Umfeld der Familie oder bspw. ein/e Sozialarbeiter/In äußert Sorge um das minderjährige Kind bzw. um die Familie.
  • Für die Koordination des Familienrats wird ein/e sog. Koordinator_in eingesetzt, welche/r bestenfalls mit der Kultur der Familie vertraut ist. Diese Person nimmt mit der Familie Kontakt auf und es wird dann gemeinsam überlegt, wer bei der Lösung des vorhandenen Problems helfen könnte. So wird im Zuge dieses Gesprächs eine Liste an Personen erstellt, die für die Teilnahme am Familienrat in Frage kommen könnten. Die koordinierende Person unterstützt nun u.a. bei der Einladung der Gäste und dabei, einen geeigneten Ort sowie Termin für den Familienrat zu finden.

Informationsphase:

  • Am Beginn des Familienrats werden alle Teilnehmer_innen über die Sorge, eine sog. „Orientierungsfrage„, für die eine Lösung gefunden werden soll, informiert. Es macht of Sinn, dass in dieser Phase Fachleute anwesend sind, die auf verschiedene Fragestellungen eingehen können, um alle Anwesenden auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Dieser gleiche Kenntnisstand ermöglicht eine gute Diskussionsbasis für die darauffolgende Phase.

Family-only-Phase:

  • In der nun folgenden Family-only-Phase verlassen alle professionellen Helfer_innen den Raum.
  • Der Familienrat arbeitet nun miteinander und ungestört an einer Lösung. Als Ziel gilt, sich darüber zu einigen, wer und in welcher Form zur Problemlösung beitragen kann. Unterstützungsleistungen beziehen sich sowohl auf formelle als auch informelle Unterstützungsleistungen.
  • Hat der Familienrat Lösungen gefunden, werden diese in einem Plan festgehalten. In diesem Plan soll auch vermerkt werden, wie die Beiträge der Einzelnen überprüft werden können.

Verhandlungs- und Entscheidungsphase:

  • Die Ergebnisse, die im erstellten Plan festgehalten werden, werden nun den Fachleuten präsentiert.
  • Wurde die Sorge entkräftet, wird dem Plan der Familie zugestimmt. Er muss so ausgearbeitet sein, dass er sicher umsetzbar und legal ist.
  • Der zugestimmt Plan wird dann verschriftlicht, mit genauen Angaben, wer genau wann für was und wie lange zuständig ist. Es muss ersichtlich sein, wie eine Verbesserung festgestellt werden kann.
  • Jede teilnehmende Person erhält am Ende eine Kopie vom von allen Beteiligten unterzeichneten Plan.

Überprüfungsphase:

  • Nach etwa 3 Monaten findet ein weiteres Treffen, der sog. „Folgerat„, statt. Dieser Termin wurde verpflichtend am Ende des Familienrats festgelegt.
  • Hier geht es darum, Fortschritte und Entwicklungen zu besprechen und den Plan im Bedarfsfall noch einmal zu verbessern.
  • Folgeräte verstärken den Erfolg eines Familienrats nachweislich! Folgeräte festigen die Ergebnisse und stärken die erweiterte Familie, wodurch sich die Regel ergibt, dass je mehr Folgeräte stattfinden, es umso besser ist. Man kommt dadurch immer wieder zusammen, was verbindend und stärkend wirkt.